Die Biela und das Töltschtal - Unsere Landschaft

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Die Biela und das Töltschtal

Ojes
Die Biela und
das Töltschtal
von Walter Herles,
bearbeitet von Helmut Mürling
Die Biela ist ein linker Nebenfluß der Elbe. Etwa 1/4 ihres Weges dahin durchfließt sie unseren Komotauer Bezirk. Sie entspringt auf der Upilla- Wiese am Steinhübel bei Bernau aus mehreren 800 m hoch gelegenen Quellen. Diese vereinigen sich zum " Schwarzen Teich", in dessen dunklem Wasser sich die hohen Fichten spiegelten. Gar bald war der kleine Fluß stark genug, um die zahlreichen Brettsägen neben der Straße unterhalb von Bernau und Gersdorf zu treiben. Die  Löschner Mühle, die Rabenmühle, die Linz Mühle und die Bertel- Mühle sind die bedeutendsten von ihnen. Hier inmitten eines herrlichen Skigebietes hatten viele Komotauer ihre Wochenendstuben in den heimeligen Erzgebirgshäusern.
Hinter Uhrissen tritt die Biela in das Töltschtal ein. Dieses ist mit dem Grundtal eines unserer schönsten Erzgebirgstäler.
Auf der Straße und auf schmalen Waldwegen konnte man das Töltschtal durchwandern. Im Frühling bestanden den Buchenwald Buschwindröschen, das violette Lungenkraut, oder gar der purpurrote Seidelbast. Später bedeckte der Waldmeister mit seinen weißen, herrlich duftenden Blüten den Waldboden.
Der Sommer bot hier wohltuenden Schatten und das Wasser der Biela willkommene Kühlung. Reizvoll schritt der Herbst mit Farbtopf und Pinsel durch den Laubwald. Sicher hatte so mancher Wanderfreund zu jeder Jahreszeit die Schönheiten des Töltschtales neu entdeckt.

In den Gebirgen Deutschlands gibt es viele schöne Täler. Unser Töltschtal, von der Biela durchrauscht, braucht den Vergleich mit ihnen nicht zu scheuen. Es ist ein Tal, für den Eichendorff´s Lied so ganz und gar paßt, wenn er dort singt:

O Täler weit, o Höhen,
o schöner grüner Wald,
du meiner Lust und Wehen
andächt´ger Aufenthalt."

An der Linzmühle kreuzte die Straße aus dem Wallfahrtsort Quinau die Talstraße. Die Mühle diente der Jugendgruppe "Staffelsteiner" als Landheim.
Steiler und höher wurden dann die Berge zu beiden Seiten des Töltschtales. Hier thronten auf vorspringendem Felsen die Reste der Ruine Neustein. Vom Raub einer Prinzessin vom nahen Schloß Rothenhaus, von verborgenen Schätzen und von Schatzsuchern wurde erzählt.
Im tiefen Tal lag die Siegert- Mühle, wo Buchen- und Fichtenstämme zu Brettern verarbeitet wurden. Unterhalb des Neusteins floß das Kleine Wasser von Quinau kommend der Biela zu.
Ein verfallener Stollen bezeugt, daß man hier in dieser romantischen Gegend nach Erz gegraben hat. Am Kleinen Wasser entlang führt der direkte Wallfahrerweg der Görkauer nach Quinau.
Bald wurde das Töltschtal breiter und ein Wirtshaus lud mit schattigem Garten die Wanderer zu erholsamer Rast ein. Die Spinnerei an der Töltschtalstraße nutzte die Wasser der Biela ebenfalls. In einem kleinen Stausee sammelte sich diese zu neuer Kraft. Danach durchfließt die Biela Neu- Pirken. Kurz vor Görkau mündet der Pater- Bach ein, der seinen Ursprung bei Sperbersdorf hat. Nun öffnet sich das Tal endgültig und vor uns steht trutzig der mächtige Turm der Görkauer Kirche St. Ägidius.

Nach ihren Eintritt in die Ebene fließt die Biela bis Neudorf nach Osten und von dort bis zu ihrer Mündung in die Elbe in nordöstlicher Richtung.  Zwischen Görkau und Kaitz und zwischen Neudorf und Seestadtl teilt sie sich in 2 langgestreckte Arme.
Hier fließt der Aubach ein, der zwischen Neuhaus und dem kleinen Beerhübel entspringt. Gegen Seestadt wendet sich die Biela gegen Norden und nimmt den Flößbach auf, der am Bernsteinberg bei Ladung entspringt. Dann verläßt sie unseren Komotauer Bezirk.

Aus einem Handwörterbuch zur Landeskunde Böhmens von 1848:

Bei jedem Hochwasser tritt die Biela über die Ufer und überschwemmt große Strecken Landes, hauptsächlich bei Seestadtl und Bilin; in Seestadtl ist das Überschwemmungsgebiet über 1 Meile lang. Dort bildet sie den "Kummerer See" (Kommerner See). Sie erhielt ihren Namen erst nach dem Austritt aus diesem See. Vorher führt sie den Namen Biela Bach, Görkauer Bach oder Alter Bach. 1818 wurde sie mit großem Aufwand reguliert, der See trockengelegt und der Biela ein gerades Flußbett gegeben. Dies ist ein 1 Stunde langer künstlicher Graben. Das  Flußbett versandete ungemein und mußte alle 2 Jahre geräumt werden.

Eingang zum Töltschtal
Töltschtal: Rechts die Dreherei mit Gasthaus Kulb.
Links die Brettsäge von Ferdinand Siegert
Holzdreherei und Gasthaus
Blick zum Neustein
Weg nach Uhrissen
Anwesen von Bauer Klement in Kaitz.
Zwischen Ojes und Kaitz wurde der Mühlgraben abgeleitet.
Unser schönes Töltschtal
 
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